Unser Leben verläuft immer schneller: Beruf, Familie, Freunde – allen versuchen wir es recht zu machen und vergessen uns dabei meisten selber. Dabei ist es so wichtig, uns auch um uns selber zu kümmern! Wenn wir dies nämlich nicht tun, wird unser Körper uns auf kurz oder lang zu einer Auszeit zwingen, in psychischer oder physischer Hinsicht.
Ausgelaugt = Unachtsam
Durch diese Schnelllebigkeit geraten wir irgendwann an den Punkt, wo wir einfach nicht mehr können, uns ausgelaugt fühlen und einfach das Gefühl bekommen, es geht nicht mehr weiter. Wenn man bereits an diesem Punkt angelangt ist, wird es allerhöchste Zeit, die Notbremse zu ziehen, denn sonst zwingt uns unser Körper dazu. Jedoch versuchen wir es immer noch ein klein wenig hinauszuzögern, denn der Job, die Familie und/oder die Freunden „brauchen“ einen doch, und bald ist ja auch wieder Wochenende…. Nur irgendwie hört man nie auf für andere da zu sein.
Wenn man sich bereits ausgelaugt fühlt, kreisen die Gedanken eigentlich ständig um die To-Do Listen, die man sich selber auferlegt hat. „Ich muss Einkaufen, den Haushalt schmeißen, mich mit XY um 17 Uhr in der Stadt treffen, usw.“. Wir sind mit unseren Gedanken eigentlich kaum noch bei dem, was wir gerade tun, wir sind unaufmerksam und erledigen alles nur noch zu 50%. Das ist dann der Punkt, wo es dann auch zu Unfällen kommt. Man ist zum Beispiel unachtsam, bei der Zubereitung des Essens und schneidet sich. Auch wenn so ein Schnitt in den Finger nichts Dramatisches ist, sollte man es als ein Zeichen sehen, mal einen Gang runter zu schalten.
Zeit alleine
Viele von uns haben es heutzutage „verlernt“, Zeit mit sich selbst zu verbringen. Daher ist es auch anfangs nicht für jeden leicht, die Ruhe zu genießen. Außerdem fällt es vielen auch schwer, sich auf sich selber einzulassen, Gedanken kreisen zu lassen, die einen selber betreffen, denn wenn man ununterbrochen etwas zu tun hat, finden diese Gedanken keinen Platz. Oftmals sind es auch schmerzliche Erinnerungen, die man durch diese ständige Ablenkung unterdrücken möchte, aber ich kann euch aus Erfahrung sagen – die Erinnerungen bleiben, egal wie viel man sich auch versucht abzulenken, bis man sie durchlebt und angenommen hat.
Ein weiterer Faktor, weswegen uns das alleine sein oft auch schwer fällt ist der Selbstwert. Oftmals sind Gedanken wie, „ich bin es nicht wert“ oder „das ist egoistisch, Zeit nur für mich einzuräumen“, Affirmationen, die sich so in unser Unterbewusstsein brennen, das wir sie am Ende auch wirklich glauben. Aber das ist nicht wahr! Wir alle sind es wert, das wir einfach mal Zeit nur für uns genießen und es ist auch nicht egoistisch (auch wenn die Gesellschaft das vielleicht so sieht). Wir alle brauchen Zeit, um die Energiereserven wieder aufzutanken.
1 Stunde pro Tag
Auszeit soll in diesem Zusammenhang nicht heißen: pack deinen Koffer und ziehe für einen Monat auf eine einsame Insel! Nein, es reicht schon eine Stunde am Tag um einfach runterzufahren, Energie zu tanken und sich selber wieder bewusst zu werden. Genauso wenig soll es heißen, setze dich ruhig für eine Stunde auf einen Stuhl und lausche deinen Gedanken und tue einfach nichts (es sei denn, das ist etwas, das dir gut tut).
Nein, nehme einfach mal eine Stunde am Tag Zeit für dich, lese ein Buch, was schon seit Ewigkeiten im Bücherregal verstaubt, welches zu lesen wolltest, wenn du „mal wieder Zeit dafür“ hast, oder gehe einfach spazieren oder setze dich mit einer Tasse Tee/Kaffe auf den Balkon oder Garten. Ganz wichtig ist es dann einfach auch mal das Telefon oder Handy auszuschalten und für deine Auszeit nicht erreichbar zu sein. Erkläre deinem Partner oder deinen Freunden, das du die Zeit benötigst um wieder vollständig funktionieren zu können – auch wenn sie es anfangs vielleicht nicht verstehen (gib ihnen den Tipp es einfach mal selber auszuprobieren). Und wenn es absolut gar nicht möglich ist eine komplette Stunde „Ich-Zeit“ in den Tag einzubauen, verkürze einfach die Zeit etwas, aber nimm dir etwas Zeit nur für DICH!